Ziele und Arbeitsschwerpunkte

UseLab stellt neben sehr realen Arbeitsmöglichkeiten auch ein virtuelles Labor für ökologische Arbeiten dar. Virtuell bezieht sich dabei ausschließlich auf den Ort der Arbeit. Wir arbeiten in der Kernkooperation mit 2 Einrichtungen in Deutschland, dem Institut für Ostseeforschung Warnemünde und der Universität Rostock, sowie mit 2 Instituten in Rssland, dem Zoologischen Institut und dem Institut für Cytologie der Russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg.

Planktonökologie

Alle Partner arbeiten intensiv an der Ökologie von Planktongemeinschaften der Ostsee und ihrer Küstengewässer. Als gezeitenloses und insgesamt sehr brackiges Meer stehen die Organismen besonderen Herausforderungen gegenüber. Neben der Salinität sind das für ein marines System vor allem Eutrophierungserscheinungen. 

Innerhalb der ersten Förderphase des Projekts gelang den Partnern, das lange und fest etablierte Artenmimimum des Horohalinkums nicht nur in Frage zu stellen, sondern es für viele Organismengruppen (des Planktons) zu widerlegen. Das soll die Aufmerksamkeit der wissenschaftlichen Öffentlichkeit auf die physiologischen Möglichkeiten und Anpassungen der Arten zurückbringen.

Web-basierte Zooplanktonanalyse

Die taxonomische Bearbeitung von Zooplanktonproben ist sehr aufwendig. Häufig fehlen geeignete Traninings- und Qualitätssicherungsmöglichkeiten. Die wenigen noch verbliebenen Spezialisten sind räumlich über ganz Europa verteilt. Deshalb sind webbasierte Möglichkeiten zum Austausch von Fotos - besser noch im Ganzen digitalisierten Proben - ein erster Schritt zum Austausch von Expertise und zum Verbreiten des Wissens. In der zweiten Förderphase von UseLab soll insbesondere dieses Arbeitspaket intensiv weiter entwickelt werden. Alle Proben sollen digital über das Internet den gewünschten Lehrern und Schülern verfügbar gemacht und bearbeitet werden.

Tintinniden, Gehäuse bauende oligotriche Ciliaten, die typische für Küstengewässer der Ostsee und wichtige Nahrung für Fischlarven sind. Foto: R. Schumann

Physiologie von Einzellern

Schwankende bzw. ungünstige Salinitäten fordern von den Organismen Anapssungsstrategien bzw. Osmoregulationsmechanismen. Insbesondere Protisten haben sehr gute Möglichkeiten, den osmotisch erforderlichen Zustand der Zellen aufrecht zu erhalten. Andere Möglichkeiten, mit ungünstigen Salinitäten umzugehen, sind Schutzsubstanzen, wie Hitzeschutzproteine (HSP). Auch die Regulation der Ionenzusammensetzung und Konzentration im Plasma sidn geeignete Schutzstrategien. Solche biochemischen Vorgänge und Molküle werden ebenfalls innerhalb von UseLab untersucht. Vorrangig soll das an Protisten geschehen, die typisch und wichtig für die Ostsee sind.