Außerdienststellung des Gammarus

Unser neues Forschungsboot in der Hafeneinfahrt zu Barth. Foto: R. Schumann
Abschied von unserem alten Gammarus. Foto: R. Schumann

Mehr als 3 Jahrzehnte diente der Gammarus uns als Forschungs- und Arbeitsboot. Unzählige Studenten erlernten in hydrologischen, messtechnischen, ökologischen und analytischen Kursen auf ihm Probennahmetechniken, Messungen meteorologischer und hydrographischer Parameter. Wasserschöpfer, Sedimentstecher und –greifer, Messsonden für Sauerstoff, pH, Leitfähigkeit u.a. wurden in die Darß-Zingster Bodden gelassen. Proben wurden für die Laboranalytikkurse, für das Bund-Länder-Messprogramm zur Gewässerqualität, für Experimente der Aquatischen Ökologie, für Kollegen der Geophysik, Elektrotechnik, Hydrographie u.v.a. genommen.

Dabei reizte unser Bootsführer Volker Reiff die Leistungsfähigkeit des Gammarus reichlich aus. Die sehr geringe Wassertiefe und zahlreiche Sandbänke in den Bodden verlangen äußerste Umsicht und detaillierte Kenntnis des Seegebiets. Der hohe Schwerpunkt des Schiffs beschränkte den Einsatz auf Windgeschwindigkeiten unter 5 Beaufort. Wir Einheimische wissen, wie selten solche windstillen oder windarmen Tage sind. Auch waren die Arbeitsbedingungen an Bord schwierig: kaum Tische, Kühlmöglichkeiten, Stauraum. Für die Forscher gab es keine Heizung, für die Geräte nur wenig Strom, keine digitalen Seekarten und gar keine eingebaute Messtechnik.

Heute nun stiegen wir, Biologen der Aquatischen und Angewandten Ökologie sowie die Mitarbeiter der Biologischen Station, noch ein letztes Mal auf und begleiteten unseren Gammarus nach Barth. Dort wird er einige Tage im Hafen warten, bis ihn seine neuen Besitzer in Empfang nehmen. In der Hafeneinfahrt kam uns unser neues Boot fröhlich hupend auf einer Erprobungsfahrt entgegen.


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