Mesokosmosexperiment

Characeen besiedeln wieder die Bodden
und wurden in solchen Mesokosmen untersucht. Fotos: R. Schumann

Für eine Woche waren Kollegen der Aquatischen Ökologie aus dem Institut für Biowissenschaften auf der Biologischen Station zu Gast. Wie im letzten Sommer führten sie ein Experiment in sogenannten Enclosures oder Mesokosmen durch. In ca. 1000 l fassenden Plastiksäcken, die im Sediment verankert waren und an der Wasseroberfläche schwammen, wurden Plankton und submerse Makrophyten isoliert. In diesem Wasservolumen wurde die Phosphorfreisetzung aus dem Sediment untersucht. Dabei war von speziellem Interesse, ob und wie viel Einfluss die Characeen (Armleuchteralgen) auf den Stoffkreislauf des Phosphors haben.

Characeen besiedelten bis zum Beginn der 1980er Jahre fast die gesamte Darß-Zingster Boddenkette. Man dachte sogar daran, sie zu ernten und zu verfüttern. Dazu kam es aber nicht, weil diese interessanten Algen recht plötzlich verschwanden. Dafür wurde lange Zeit das Phytoplankton verantwortlich gemacht. Durch die lang anhaltende und intensive Eutrophierung entwickelten frei schwebende Mikroalgen so hohe Biomassen, dass selbst die Boddenkette mit einer durchschnittlichen Wassertiefe von nur 2 m nicht mehr genügend bis zum Grund mit Licht versorgt wird.

Im Gegensatz zum Phytoplankton sollen Unterwasserpflanzen und Algen Nährstoffe lange binden und das Sediment verfestigen. Die Transparenz des Wasserkörpers steigt und der Eutrophierung wird entgegen gewirkt. Diese Wirkungskette sollten nun Mesokosmen mit und ohne Characeen aufklären. Die Messungen der Produktion, der Nährstoffkonzentrationen, der Biomasse von Plankton und Characeen wurden erfolgreich abgeschlossen. Nun schließt sich die Auswertung an, über die wir weiter berichten werden.


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