Schüler segeln für die Wissenschaft

Fürstenauer Schüler beim Planktonfischen. Foto: P. Luft
Schüler des Meereswettbewerbs zu Gast in unserem Labor. Foto: P. Luft

Seit einigen Jahren können Schüler am Meereswettbewerb "Forschen auf See" teilnehmen und gewinnen einen einwöchigen Segeltörn auf der Hamburger Aldebaran. Auf dieser Reise können sie ihr Forschungsprojekt realisieren und wertvolle Einblicke in die Ökologie mariner Systeme und die Arbeit von Meeresbiologen gewinnen. Dabei wurden sie durch einen Wissenschaftspaten, Peter Luft, betreut. Dieser schloss gerade ein Woche zuvor seine Bachelorarbeit an der Universität Rostock zum Unterwasserlichtklima der Darß-Zingster Boddenkette ab.

In diesem Jahr gehörten zu den Preisträgern Schüler der Integrierten Gesamtschule Fürstenau (Niedersachsen). Sie wollten den Einfluss der Nährstoffbelastung durch Einträge von Land in ein inneres Küstengewässer der Ostsee untersuchen. Dafür nahmen sie zahlreiche Proben entlang des Salzgradienten in der Darß-Zingster Bodden und analysierten die Sauerstoffsättigung, die Phosphatkonzentrationen und das Seston incl. des Phytoplanktons. Dabei machten sie auch mehrmals Halt an unserer Biologischen Station und nutzten unser Labor für die Nährstoff- und Sestonanalysen.

Die Schüler bestätigten schon anhand dieser wenigen Parameter in der einmaligen Beprobung, dass die in das Küstengewässer eingebrachten Pflanzennährstoffe vollständig vom Plankton aufgenommen werden und so innerhalb der Lagune verbleiben. Die Ostsee wird deshalb durch die in die Boddenkette eingeleiteten Nährstoffe nicht belastet. Allerdings "opfern" sich Bodden und Haffe dafür und werden deshalb dauerhaft eutrophiert. Die Planktonbiomasse ist unglaublich hoch, die Sichttiefe mit nur wenigen cm äußerst gering und die Sauerstoffsättigung des Sediments ist 0%. Der Wasserkörper ist aufgrund der geringen Wassertiefe und der hohen Turbulenzen zum Glück gut belüftet und mit Sauerstoff gesättigt.

Nachdem sich die Schüler nun in ihre wohlverdienten Ferien verabschiedeten, werden sie im September und Oktober die Daten genau auswerten und einen Abschlussbericht schreiben. Mit dieser wissenschaftlichen Arbeit konkurrieren die Fürstenauer mit den anderen Finalisten um den diesjährigen Gewinn des Wettbewerbs. Obwohl die Freilandarbeiten und sicher auch das Segeln sehr attraktiv sind, liegt gerade in dieser peniblen Rechen- und Denkarbeit die eigentliche wissenschaftliche Leistung. Diese werden wir nach Kräften unterstützen

 


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