Vom 07.-09.03.2012 hatten wir in Zingst zum ersten Mal Besuch aus den USA, von der Bowling Green State University, Ohio. Gleichzeitig waren das die ersten diesjährigen Gäste, die in unserer Biologischen Station marine bzw. aquatische Ökologie studierten.
Mit Unterstützung des DAAD besuchten uns 10 Undergraduates aus einem Marine Science Program, das von Prof. Michael McKay und Prof. George Bullerjahn koordiniert und begleitet wurde. Die Studierenden bekamen die Möglichkeit, Landeskunde und Meeresbiologie ineinander verwoben kennenzulernen. Zur Landeskunde gehörten natürlich Besuche sehr schöner deutscher Großstädte: Hamburg und Berlin. Natürlich ließen unsere Gäste das Stralsunder Meereskundemuseum / Ozeaneum nicht aus. Außerdem waren die Studierenden zu Gast am IOW, am Marine Science Center unserer Universität (Robbenforschungsstation) und am Johann Heinrich von Thünen-Institut Institut für Ostseefischerei.
Voller neuer Eindrücke trafen die Studierenden und ihre Betreuer abends bei uns ein. Nach einer kurzen Stärkung mit Kaffee, Tee und Kuchen hörten sie sehr interessiert einer Präsentation zur Ökologie der Darß-Zingster Boddenkette zu. Am nächsten Tag führen sie auf den Bodden hinaus, um Wasser- und Planktonproben zu nehmen. Das Unterwasserlichtklima der Bodden interessierte sie besonders, weil es so völlig abweichend von den meisten Gewässern ist. Nachmittags mikroskopierten wir Mikroalgen und Zooplankton. Dabei rief die Eigenfluoreszenz der Cyanobakterien die unterschiedlichsten entzückten Ausrufe und Bemerkungen hervor: ein wahrer Sternenhimmel in rot. Außerdem wurden Nährstoffe und weitere optische sowie chemische Wasserparameter gemessen, berechnet und diskutiert. So wissbegierige Studierende wollen wir bald wieder begrüßen.
Zur Stärkung stellten wir landestypische Spezialitäten bereit, die unsere Gäste voller Neugier und mit großem Appetit verspeisten: saure Heringe in Brötchen, Räucherfisch, Hühnersuppe, Hühnersalat, natürlich Würstchen und Bratwurst vom Grill sowie die aus weiter östlich gelegenen Landen importierte und bei uns fest verwurzelte Soljanka. Solch familiäres Umfeld anzubieten, gehört zur Philosophie an unserer Station. Lehrende, Gäste, Studierende leben, arbeiten, lernen miteinander und werden so vielleicht mehr – Freunde.